Ruhr Museum

Als Regionalmuseum neuen Typs verbindet das Ruhr Museum Aspekte der Natur- und Kulturgeschichte in einem integrativen Konzept - es präsentiert die Mythen, Bilder und Phänomene des Ruhrgebietes, die Dimensionen der Erdgeschichte, die Geschichte der Industrialisierung ebenso wie deren Folgen und zukünftigen Perspektiven. Seit 2008 existiert das Ruhr Museum als unselbstständige Stiftung innerhalb der Stiftung Zollverein in der Trägerschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, des Landschaftsverbandes Rheinland und der Stadt Essen.

Das Ruhr Museum verfügt über umfangreiche Sammlungen zur Geologie, Archäologie, Geschichte und Fotografie, die im Wesentlichen auf den Sammlungen des ehemaligen Ruhrlandmuseums der Stadt Essen beruhen. Das Ruhrlandmuseum, Nachfolger des 1904 gegründeten städtischen Museums, war überregional bekannt für seinen kulturgeschichtlichen Schwerpunkt, der sich ab den 1980er Jahren in zahlreichen Ausstellungen widerspiegelte. 2002 fasste der Rat der Stadt Essen den Beschluss, die Sammlungen des Ruhrlandmuseums in das neu zu gründende Ruhr Museum auf Zollverein einzubringen und in eine neue Trägerschaft zu überführen.

Das Ruhr Museum befindet sich in der ehemaligen Kohlenwäsche der Essener Zeche Zollverein, die seit Dezember 2001 zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. Die Architektur dieses Industriekomplexes, der 1932 in Betrieb ging, stammt von Fritz Schupp und Martin Kremmer. Ihr vom Bauhaus beeinflusster Stil war beispielgebend für den modernen Industriebau.

Nachdem die Zeche Zollverein 1986 stillgelegt wurde, entschied sich die Stadt Essen nach langen Debatten für eine Umwidmung des Komplexes zum Zentrum für Kultur und Kreativwirtschaft. In diesem Zusammenhang wurde die Kohlenwäsche unter Leitung des Rotterdamer Büros "Office for Metropolitan Architecture" (OMA, Rem Kohlhaas) und des Essener Architekten Heinrich Böll für die spezifischen Erfordernisse eines Museums umgebaut. Im Jahr 2007 schloss das Ruhrlandmuseum seine Pforten am alten Standort im Essener Südviertel, im Oktober 2008 öffnete das Ruhr Museum in der Kohlenwäsche mit einer Sonderausstellung. Die neue Dauerausstellung wird ab 2010 präsentiert.